Laut einer CNN-Recherche wurden einige der Leichen palästinensischer Zivilisten, die im vergangenen Sommer im Gazastreifen in Gebieten, die für die Verteilung humanitärer Hilfe vorgesehen waren, getötet wurden, unter irregulären Umständen bestattet. Der Sender berichtet, dass israelische Soldaten in mehreren Fällen die Leichen mit Bulldozern der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in provisorischen und unmarkierten Gräbern verscharrten oder sie im Freien verrotten ließen, sodass sie nicht mehr zu bergen waren.
Die Untersuchung, die auf Videomaterial, Satellitenbildern und Zeugenaussagen basiert, deutet darauf hin, dass solche Praktiken insbesondere im Gebiet von Zikim, einem Grenzübergang im nördlichen Gazastreifen, dokumentiert wurden. CNN berichtet unter Berufung auf Experten, dass solche Bestattungspraktiken, bei denen die Toten nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet oder bestattet werden, Verstöße gegen internationales Recht darstellen könnten.
Der Sender berichtet außerdem, dass Dutzende palästinensische Familien im nördlichen Gazastreifen weiterhin nach Angehörigen suchen, die seit dem letzten Jahr vermisst werden. In der Zeit vor dem im Oktober in Kraft getretenen Waffenstillstand kam es zu Vorfällen, bei denen Zivilisten, die sich an Hilfsausgabestellen versammelt hatten, vom Militär angegriffen wurden.
Die Ermittlungen dauern an: Zwei ehemalige israelische Soldaten und mehrere Lkw-Fahrer, die mit dem Transport humanitärer Hilfsgüter beauftragt waren, bestätigten Berichten zufolge Fälle unsachgemäßer Bestattungen in der Region Zikim. Die israelischen Streitkräfte (IDF) ihrerseits „stritt den Einsatz von Bulldozern zur ‚Entfernung‘ von Leichen ab, klärten aber nicht, ob diese auch zur Bestattung verwendet wurden“. Sie räumten jedoch ein, dass der Einsatz dieser Fahrzeuge in dem Gebiet „routinemäßig“ für „operative Zwecke“ sei. Das israelische Militär bekräftigte zudem, dass es „nicht absichtlich auf unschuldige Zivilisten schießt“ und wies darauf hin, dass es zuvor Anschuldigungen, Palästinenser in „Massengräbern“ zu bestatten, zurückgewiesen habe.